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In 5 Schritten Ordnung im Kühlschrank schaffen

Oliver Karthaus | Lesedauer: 5 Minuten | 09.09.2022

Der Käse ist trocken, die Butter steinhart und die Lieblingsmarmelade verschollen? Dann ist es höchste Zeit, im Kühlschrank für Ordnung zu sorgen. Tatsächlich organisieren wir unseren Kleiderschrank besser als unser meistgenutztes Haushaltsgerät - den Kühlschrank. Dabei zahlt es sich aus, sein Inneres regelmäßig unter die Lupe zu nehmen und sinnvoll einzuräumen. Und das sogar in barer Münze, denn ins richtige Fach einsortiert verlängert sich die Haltbarkeit vieler Lebensmittel.

Wie Sie Ihren Kühlschrank in nur 5 Schritten neu organisieren und worauf Sie dabei achten müssen, lesen Sie in diesem Ratgeber.

Ordnung im Kühlschrank schaffen

1. Kühlschrank ausräumen und aussortieren

Der erste Schritt, um frischen Wind in den Kühlschrank zu bringen, ist das Ausräumen und Aussortieren. Legen Sie alle Lebensmittel und Getränke, die im Kühlschrank waren, auf die Arbeitsplatte. Nun heißt es Aussortieren: Verdorbene Lebensmittel und solche, deren Verfallsdatum abgelaufen ist, sollten Sie direkt entsorgen.

Wichtig: Das Verfallsdatum ist nicht zu verwechseln mit dem Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD)! Das Verfallsdatum besagt, dass Sie ein Lebensmittel bis zu einem bestimmten Datum verbrauchen müssen, weil es danach nicht mehr genießbar ist. Das MHD gibt dagegen an, bis zu welchem Tag das Lebensmittel mindestens haltbar ist und weder optische noch Geschmackseinbußen aufweist. Oft können Sie es aber - je nach Art des Lebensmittels - auch noch Tage oder Wochen später verzehren.

Lebensmittel mit abgelaufenem Mindesthaltbarkeitsdatum müssen Sie also nicht zwangsläufig entsorgen. Probieren Sie es zeitnah und vertrauen Sie dabei Ihrem Geruchs- und Geschmackssinn. Ist Geruch und Geschmack einwandfrei, können Sie es in der Regel bedenkenlos verzehren. Falls nicht, sollten Sie es entsorgen.

Daneben gibt es in jedem Kühlschrank Lebensmittel, die hier schon lange Zeit ausharren. Typische Beispiele hierfür sind Marmeladen der letzten Saison oder Grillsaucen aus dem Vorjahr. Seien Sie kritisch und fragen Sie sich ehrlich, ob Sie diese wirklich noch essen. Falls nein, können Sie sie entsorgen.

2. Kühlschrank von oben bis unten reinigen

Verwenden Sie zum Reinigen des Kühlschranks ein antibakterielles Putzmittel. Alternativ können Sie auch etwas Essigessenz mit Wasser mischen. Putzen Sie das Innere des Kühlschranks gründlich, vor allem in den Ecken. Nehmen Sie dazu die Ablageflächen heraus, so kommen Sie besser an die Rückwand. Waschen Sie sämtliche Einzelteile wie Kühlschrank-Schubladen, Fächer und Halterungen und trocknen Sie diese vor dem Einsetzen gut ab.

Nach dem Reinigen des Kühlschranks nehmen Sie sich die Lebensmittel vor, die im Kühlschrank bleiben sollen. Überprüfen Sie geöffnete Flaschen, Tuben und Dosen und befreien Sie deren Ränder von möglicherweise eingetrockneten Resten. Diese finden sich häufig an Saucen oder Würzmitteln und sind äußerst unappetitlich. Tipp: Um geöffnete Tüten (zum Beispiel von geriebenem Parmesan) luftdicht zu verschließen, verwenden Sie praktische Verschlussclips. Diese sind für kleines Geld in unterschiedlichen Formen, Farben und Größen erhältlich. Besonders praktisch sind Verschlussclips in Form von Gurkenglas-Deckeln, die einen guten Ersatz für kaputte oder verloren gegangene Glas- oder Dosendeckel darstellen.

3. Vorsortieren für mehr Überblick

Sie haben jetzt alle Lebensmittel vor sich, die sich im Kühlschrank befunden haben, noch haltbar / genießbar sind und die Sie in naher Zukunft auch tatsächlich verzehren möchten. Oft befinden sich darunter Lebensmittel, die eigentlich überhaupt keiner Kühlung bedürfen und sich auch bei Zimmertemperatur aufbewahren lassen. Hierzu gehören neben ungeöffneten Gläsern Senf oder Mayonnaise vor allem

  • frische Eier: Sie sollten erst nach 3 Wochen in die Kühlung.

  • Beeren und Zitrusfrüchte: Im Kühlschrank verlieren sie schnell ihr Aroma.

  • Kartoffeln, Zwiebeln, Auberginen und Gemüsesorten mit hohem Wasseranteil wie Gurken, Tomaten oder Paprika.

Diese Lebensmittel können (und sollten) Sie ungekühlt aufbewahren. Damit sorgen Sie nicht nur für mehr Platz im Kühlschrank, sondern profitieren auch von intensiveren Aromen und einem höheren Nährstoffgehalt.

4. Richtig verpacken

Füllen Sie Essensreste vom Vortag oder aus Konserven in Frischhaltedosen aus Glas oder Kunststoff um und verschließen Sie sie mit einem Deckel. Versehen Sie die Behälter mit Lebensmitteletiketten, die Sie mit dem Inhalt und dem Datum beschriften, an dem das Lebensmittel in den Kühlschrank kam.

Frischhaltedosen können quadratisch, rechteckig oder rund sowie aus Glas oder Kunststoff hergestellt sein. Sie dienen nicht nur der längeren Haltbarkeit von Lebensmitteln und schützen den Inhalt vor fremden Gerüchen und Geschmäckern, sondern sorgen auch für eine optimale Raumnutzung. Denn die meisten Frischhaltedosen lassen sich einfach stapeln, sodass schräge Teller und rollende Flaschen der Vergangenheit angehören.

Darüber hinaus gibt es spezielle Boxen, die sich für die Lagerung bestimmter Lebensmittel besonders gut eignen. Das bekannteste Beispiel hierfür ist die Butterdose. Daneben gibt es noch weitere Spezialbehälter, wie zum Beispiel Käse-Frischeboxen in der typischen Form eines Stücks Goudas am Stück. Praktisch sind Kühlschrankkörbchen, in denen Sie Salat und anderes Blattgemüse aufbewahren können. Ihr Vorteil: Da die empfindlichen Blätter nirgendwo schwer aufliegen, sondern die Luft rundherum frei zirkulieren kann, wird der Salat nicht so schnell matschig. Das gleiche Prinzip macht sich auch die Kühlschrankmatte zunutze, die sich - individuell zugeschnitten - in das Gemüsefach legen lässt.

Wichtig: Die Kühlschrankmatte ist nicht zu verwechseln mit der Antifrost-Matte, die eine völlig andere Funktion hat. Die Antifrost-Matte verhindert die Eisbildung im Gefrierfach und hilft Ihnen so, Energie zu sparen. Praktischer Nebeneffekt: Das ständige Abtauen entfällt dank der Antifrost-Matte ebenfalls.

5. Einräumen mit neuer Ordnung

Für den schnellen Griff in den Kühlschrank (und eine optimierte Haltbarkeit der Lebensmittel) ist Ordnung unerlässlich. Diese ergibt sich meist aus den gerätespezifischen Eigenschaften des Kühlschranks, denn die Geräte verfügen über verschiedene Temperaturzonen. Mit der richtigen Zuordnung der Lebensmittel zu den passenden Zonen verlängern Sie deren Haltbarkeit. Als Faustregel gilt: Im obersten Fach ist es am wärmsten, im untersten Fach am kühlsten. Deshalb ist folgende Ordnung zu empfehlen:

Oberstes Fach: Bei den hier üblichen 8-10 °C lassen sich vorgekochte Speisen, geöffnete Packungen, länger haltbare Lebensmittel und Käse gut aufbewahren.

Mittleres Fach: Die Temperatur hier beträgt ca. 5 °C - ideal für Milch und Milchprodukte wie Joghurt und Sahne.

Unteres Fach: Im unteren Fach, gleich über der Gemüse-Schublade, ist es am kältesten. Hier ist der geeignete Ort zur Aufbewahrung von leicht verderblichen Lebensmitteln wie Fisch, frisches Fleisch und Wurst.

Gemüsefächer: Wie der Name bereits sagt, dienen die Kühlschrank-Schubladen ganz unten der Aufbewahrung von Gemüse und Obst. Mit passenden Kühlschrankkörbchen schaffen Sie auch innerhalb der Schublade Ordnung. Alternativ können Sie eine Kühlschrankmatte verwenden. Sie lässt die Luft in der Schublade zirkulieren und hält das hier gelagerte Obst und Gemüse auf diese Weise länger frisch.

Türfächer: Die hier herrschende Temperatur von ca. 8 °C reicht aus, um Eier, (Würz-)Saucen und Getränke aufzubewahren. Auch für die Butterdose ist dies der ideale Platz, denn bei dieser Temperatur wird die Butter weder zu hart noch zu weich, sondern bleibt schön streichzart.

In 5 Schritten zu einem geordneten Kühlschrank

  1. Kühlschrank ausräumen und aussortieren

  2. Kühlschrank von oben bis unten reinigen

  3. Vorsortieren für mehr Überblick

  4. Lebensmittel richtig verpacken

  5. Einräumen mit neuer Ordnung

Tipp: Wenn Sie mehrere Exemplare des gleichen Produkts haben, wie zum Beispiel mehrere Joghurts, sortieren Sie diese im Kühlschrank nach Mindesthaltbarkeitsdatum. Und zwar so, dass hinten der noch am längsten haltbare Behälter steht. Auf diese Weise können Sie das Produkt mit der kürzesten Haltbarkeit einfach von vorne wegnehmen, ohne lange suchen zu müssen. Selbstgemachte Speisen wie Marmeladen sollten Sie unbedingt mit Lebensmitteletiketten mit Herstellungsdatum kennzeichnen.

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