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Luftwäscher oder Luftreiniger: Unterschiede und Vorteile

Larissa Köberlein | Lesedauer: 6 Minuten | 08.09.2022

Ein angenehmes Raumklima ist wichtig für unser Wohnbefinden und unsere Gesundheit. Beeinflusst wird es hauptsächlich von zwei Faktoren: Luftfeuchtigkeit und Sauberkeit. In diesem Artikel konzentrieren wir uns auf die Sauberkeit der Raumluft bzw. wie Sie die Luft in Ihren Wohnräumen am besten reinigen können. Hierfür gibt es nämlich mehrere Geräte wie z. B. Luftreiniger oder Luftwäscher. Doch wo liegt der Unterschied, wie funktionieren sie und wann eignet sich welches Gerät am besten. Wir erklären es Ihnen.

Luftwäscher oder Luftreiniger: Unterschiede und Vorteile

Luftreiniger, Luftwäscher und Kombigeräte

Es gibt Luftreiniger, Luftwäscher und Kombigeräte, mit denen Sie die Luft im Raum sauber halten können. Bevor wir genauer auf die Funktionen und Vorteile einiger davon eingehen, haben wir hier eine kurze Liste für Sie erstellt. So erhalten Sie einen praktischen Überblick, bevor es losgeht.

Sie können die Luft mit folgenden Geräten reinigen:

  • Luftreiniger mit HEPA-Filter

  • Luftreiniger mit anderen Filtersystemen

  • Luftreiniger mit Befeuchtungsfunktion (Kombigerät)

Filterlose Luftreiniger

  • Luftwäscher

  • Ionisatoren

Wie funktioniert ein Luftreiniger?

Luftreiniger filtern die Luft und befreien sie dabei von allerlei Partikeln: Hausstaub, Schimmelsporen, Bakterien, Gerüche, Feinstaub.

Die Geräte sind sehr effektiv und deshalb auch für Allergiker, Asthmatiker und Menschen, die in einer Gegend mit hoher Feinstaubbelastung leben, gut geeignet.

Ein Nachteil ist, dass die Geräte, vor allem bei Allergikern, dauerhaft in Betrieb sind, um die Luft rund um die Uhr sauber zu halten. Das erhöht den Stromverbrauch. Außerdem geben sie ein dauerhaftes Geräusch von sich, was vor allem in der Nacht stören kann.

Unter den Luftreinigern gibt es verschiedene Modelle, je nachdem welcher Filter eingesetzt wird:

  • HEPA-Filter (High Efficiency Particulate Air Filter, also hocheffizienter Partikel-Luftfilter). Es ist der effektivste Filter und besteht aus einmaschigen, übereinandergeschichteten Matten aus Glasfaser und Cellulose. Die Maschen sind bei jeder Schicht unterschiedlich eng. HEPA-Filter sind je nach Effektivität in Klassen von 1 bis 17 unterteilt. Als kleiner Richtwert: Ein Luftfilter mit Klasse H13 entfernt 99,95 % aller Partikel, die größer als 0,1 Mikrometer sind.

  • Photokatalytische Filter. Die Filter arbeiten mit energiereichen UV-Licht. Hier ist es wichtig, dass Sie sichergehen, dass vom Gerät keine UV-C-Strahlung ausgeht. Diese kann nämlich auf lange Sicht Ihrer Haut und Ihren Haaren schaden.

  • Aktivkohlefilter. Der große Vorteil hierbei ist, dass die Filter auch Gerüche entfernen. Was besonders für Raucherhaushalte interessant sein kann.

Wie schon gesagt: Luftreiniger befreien die Luft von den unterschiedlichsten Partikeln. Wann genau ein Luftreiniger sinnvoll ist und wann nicht, verrät Ihnen diese Auflistung:

Pollen: Die Pollenbelastung ist besonders im Frühjahr und im Sommer in der Wohnung höher als im Freien. Wenn Sie Pollen aus der Luft filtern möchten, sollten Sie auf einen HEPA-Filter setzen. Das ist vor allem dann sinnvoll, wenn Sie Allergiker sind. Denn damit haben Sie einen sehr effektiven Luftreiniger. Allerdings wird auch das die Pollenbelastung nur lindern, nicht komplett entfernen. Das liegt daran, dass Luftreiniger nur die Partikel in der Luft aufgreifen, nicht jedoch alles, was sich auf Möbel und Textilien niederlässt.

Hausstaub: Vor allem Allergiker haben Ihren Kampf mit Hausstaub. Dieser besteht aus organischen Teilen wie Hautschuppen und anorganischen Teilen wie Textilfasern. Ausgelöst wird die Allergie durch Hausmilben, die sich von den organischen Teilen ernähren und allergieerregende Eiweiße im Kot freigeben. Die Folgen sind Kopfschmerzen, Reizhusten und manchmal sogar Asthma. Auch hier können Luftreiniger Abhilfe leisten, wenn auch nur bedingt. Die Partikel in der Luft werden neutralisiert. Alles, was sich auch Möbeln und Textilien absetzt muss anderweitig beseitigt werden. Der Luftreiniger ist also als Ergänzung sehr gut, löst das Problem aber nicht vollständig.

Schimmel: Auch bei Schimmel sind Luftreiniger sehr effektiv, denn sie filtern bis zu 99 % der Schimmelsporen aus der Luft. Pilzsporen sind schädlich für die Atemwege und das Immunsystem, weshalb wir sie nicht dauerhaft einatmen sollten. Luftreiniger filtern zwar die Luft, beseitigen aber nicht die Schimmelursache. Achten Sie also zusätzlich darauf, dass Sie diese bekämpfen. 

Viren und Bakterien: Hiergegen sind Luftreiniger nur bedingt hilfreich. Sie können die Konzentration an Viren und Bakterien in der Luft zwar reduzieren, aber nicht vollständig entfernen.

Feinstaub: Vor allem in Städten ist Feinstaub ein Problem. Denn auf Dauer belastet er unsere Atemwege und kann sogar zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen führen. Ähnlich wie bei Pollen ist die Konzentration an Feinstaub in Wohnungen oft höher als draußen. Ein Luftreiniger kann auch hier definitiv helfen. Allerdings beseitigt er nur in etwa 50 % der Partikel, da er gegen Gase nicht ankommt.

Die Wartung von Luftreinigern kann je nach Filter zusätzliche Kosten mit sich bringen. Denn wenn dieser nicht abwaschbar ist, muss er in regelmäßigen Abständen ausgetauscht werden, um die Effektivität zu halten.

Wie funktioniert ein Luftwäscher?

Luftwäscher haben keinen Filter. Wie der Name schon sagt: Sie waschen die Luft. Luftwäscher arbeiten also mit Wasser. Im Inneren befinden sich Scheiben, welche die Partikel auffangen und dann durch ein Wasserbad rotieren.

Die Geräte eigen sich vor allem um Staub, Ruß, Bakterien, Viren und Tierhaare aus der Luft zu filtern. Diese werden über einen Ventilator aufgewirbelt, aufgesogen und im Wasser festgehalten.

Ein Vorteil ist, dass Luftwäscher gleichzeitig auch die Luft befeuchten. Sie sind also auch Raumluftbefeuchter. Das kann vor allem in der Winterzeit ein positiver Nebeneffekt sein. Zudem sind die Geräte günstiger als Luftreiniger, da Sie keine Filter wechseln brauchen. Ein Nachteil ist, dass Luftwäscher keinen Feinstaub filtern können.

Wie funktionieren Ionisatoren?

Anders als Luftreiniger und Luftwäscher, die mechanisch arbeiten, sind Ionisatoren eine chemische Alternative, um die Luft zu reinigen.

Ionisatoren binden positiv geladene Schadstoffe und negativ geladene Ione. Daraus bilden sich dann schwere Moleküle, die auf eine Metallplatte im Inneren des Geräts haften bleiben.

Ein Vorteil der Ionisatoren ist, dass die Anschaffung am günstigsten ist und auch keine zusätzlichen Kosten durch Filter entstehen. Ein Nachteil ist, dass die chemische Reaktion Ozon produziert. Das Reizgas neutralisiert zwar Gerüche, kann aber in hoher Dosis gesundheitsschädlich sein. Tränende Augen, Atembeschwerden und Kopfschmerzen können die Folge sein. Achten Sie beim Kauf darauf, dass die Ozon-Erzeugung des Geräts möglichst gering ist, dann sollte dies kein Problem darstellen. Raucher, Allergiker und Haushalte mit Kindern sollten allerdings lieber auf ein anderes Gerät zurückgreifen.

Luftreiniger, Luftwäscher, Ionisatoren: ein direkter Vergleich

Sie alle haben die gleiche Funktion, aber es gibt eben einige Unterschiede zwischen Luftreiniger, Luftwäscher und Ionisatoren. Um Ihnen die umfangreiche Theorie übersichtlicher zu gestalten, finden Sie hier die wichtigsten Vor- und Nachteile der Geräte noch einmal im tabellarischen Überblick:

Fazit: Es gibt nicht nur eine richtige Wahl

Luftreiniger oder Luftwäscher? Wie bei so vielen Dingen gibt es nicht eine richtige Wahl. Es kommt eben auf die individuellen Umstände an. Wenn Sie eine effektive Lösung möchten, vor allem bei Allergikern im Haus, ist ein Luftreiniger mit einem HEPA-Filter unsere Empfehlung. Wenn Sie sich für ein Kombigerät entscheiden, haben Sie sogar die Möglichkeit, die Luft zu befeuchten, wie auch beim Luftwäschern. Wenn Sie allerdings kein Allergiker sind und nicht ganz so viel Budget in die Hand nehmen möchten, leisten Ihnen die anderen Geräte ebenfalls gute Dienste.

Kleiner Tipp zum Schluss: Beachten Sie zusätzlich noch die Raumgröße. Denn bei zu großen Räumen (komplett offene Wohnräume oder Großraumbüros) kann es sein, dass ein Gerät allein nicht alles abdecken kann.

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